

R. Kelly wirft Gefängniswärtern Mordversuch durch Medikamenten-Überdosis vor
Nach einem Zusammenbruch in seiner Gefängniszelle hat der wegen Sexualverbrechen inhaftierte US-Sänger R. Kelly seinen Gefängniswärtern vorgeworfen, sie hätten ihn vergiften wollen. Das Personal der Haftanstalt im US-Bundesstaat North Carolina habe Kelly angewiesen, eine "Überdosis Medikamente" zu nehmen, erklärten seine Anwälte am Montag und Dienstag (Ortszeit) in einer Flut von Eingaben. Zuvor hatten sie den Wärtern gar einen Mordkomplott gegen R. Kelly vorgeworfen.
Der den Vorwürfen zugrunde liegende Vorfall ereignete sich den Anwälten zufolge bereits vorige Woche. Nachdem die Wärter R. Kelly am 12. Juni die Medikamente gegeben hätten, habe der 58-Jährige sich am nächsten Morgen benommen gefühlt und unter Schwindel gelitten. "Herr Kelly versuchte aufzustehen, stürzte aber zu Boden", legten seine Anwälte in ihrer Beschwerde dar. "Er kroch zur Zellentür und verlor das Bewusstsein."
Gerichtsunterlagen zufolge wurde der frühere R&B-Star daraufhin per Krankenwagen in die Duke-Universitätsklinik gebracht und dort zwei Tage lang behandelt. Die Strafvollzugsbehörde wollte die Vorwürfe von Kellys Anwälten auf Anfrage nicht kommentieren. "Aus Datenschutz- und Sicherheitsgründen äußern wir uns nicht zu den Haftbedingungen von Inhaftierten sowie zu medizinischen und Gesundheitsangelegenheiten", erklärte die Behörde.
Kelly sitzt derzeit eine 30-jährige Freiheitsstrafe in Einzelhaft hab. Vor Kellys Zusammenbruch hatten seine Anwälte bereits einen Eilantrag auf Hausarrest gestellt und dies mit einem angeblichen Mordkomplott der Gefängniswärter begründet. Die Staatsanwaltschaft sprach sich dagegen aus und nannte die Anschuldigungen "abstrus" und "theatralisch".
Der Antrag auf Verlegung in den Hausarrest "verhöhnt das Leid, das Kellys Opfer erlitten haben", erklärte die Chicagoer Staatsanwaltschaft. Außerdem sei er nicht bei dem tatsächlich zuständigen Gericht gestellt worden.
Kelly war 2022 von einem New Yorker Gericht schuldig gesprochen worden, organisiert Minderjährige und junge Frauen für sexuelle Dienste rekrutiert zu haben. Wegen schwerer Sexualverbrechen und Menschenhandels wurden 30 Jahre Gefängnis gegen ihn verhängt.
Ein Jahr später wurde der Sänger von Hits wie "I Believe I Can Fly" von einem Gericht in Chicago wegen Herstellung von Kinderpornografie und Verführung Minderjähriger zu 20 Jahren Haft verurteilt. Seine beiden Strafen verbüßt der 58-Jährige weitgehend gleichzeitig.
A.Giannakos--AN-GR